2.Brief zur ästhetischen Betrachtung der Gegenwart, die Schwelle in Anbetracht des SARS CoV2, Theorien der Verschwörung, die Begegnung von Hochmut und Demut

23. September 2020 · kommentieren

 

 

Logik, Ethik und Ästhetik sind die drei Grundpfeiler menschlicher Kultur, die ein Zusammenklang des Wahren, Guten und Schönen sein möchte.

Dies ist ein Betrachtungsversuch  aus dem Blickwinkel der Ästhetik auf unsere Krise.

 

Im ersten Teil der Betrachtung (zu finden im Blog unserer Webseite) der gegenwärtigen Schwellensituation, konnten wir durch einen Blick auf das Wesen der Gegenwart, des Gegenwärtigseins, beobachten, dass wir dadurch unmittelbar auf der Schwelle zwischen sinnlichen und übersinnlichen Bereichen des Seins stehen.

 

Ästhetik als Gegenwartsereignis

Gegenwartsbewusstsein ist eine sich selbst erweckende Bewusstseinsleistung, in der wir uns als individuelles Geistwesen vergegenwärtigen, es „Ich“ nennend, als „ich bin“ erlebend und ist der heutige Bewusstseinsort zeitgemäßer Ästhetik. Sie ist eine Ästhetik der Freiheit, in der Neues, d.h. Zukunftsfähiges ihren Ursprung hat. Der Ursprung liegt heute in der (Geistes-) Gegenwart. Deshalb ist ein Naturalismus in der Kunst nicht mehr zeitgemäß. In ihm bildet der Künstler nach, was schon vorhanden ist. Gegenwartskunst schafft im Augenblick Neues.

Geistesgegenwart ist eine bewusste Zusammenführung von vier Seinskategorien, die wir als physisch-materiell Leibliches, Lebendiges, Seelisches und als Geistiges benennen können.

 

Der Verlust der Gegenwart lässt den Menschen als Tier erscheinen

Erreicht der Mensch das Gegenwartsbewusstsein nicht, wird ihm auch seine geistige Existenz nicht unmittelbar bewusst zugänglich. Er findet dann Seelisches, Lebendiges und Physisch-Materielles als zu ihm gehörige Seinsqualitäten. Diese drei klingen beim Tierwesen zusammen, das einen physisch-sinnlich fassbaren Leib, Leben und Seelisch-Empfindendes in sich vereint. Der Mensch beginnt dann sich selbst als Tier zu denken. Allerdings ohne die Weisheit des Tieres. Im Tier wirkt Weisheit im Instinkt, (vgl. z.B. die Weisheit eines Bienenstaates) die dem Menschen fehlt. Anstelle der instinktiven Weisheit des Tieres, aus der heraus es sicher handelt, hat der Mensch da dann eine Art Fehlstelle, die er durch einen aktiven, bewussten Geistbezug ausgleichen kann. Dadurch erst würde der Mensch wieder ganz Mensch. Gleicht er das nicht aus, bleibt er hinter der Geistesgegenwart zurück, fällt er mit der Zeit unter die Entwicklungsstufe des Tieres zurück, etwa so, wie eine blühende Blume, die nicht befruchtet wird, ihre Zukunft verliert, da sie keine Frucht, keinen Samen entwickeln kann. Das menschliche Denken ohne Intuition, ohne Vergegenwärtigung geistiger Inhalte, verliert seine Zukunftsfähigkeit.

Alle Vorstellungen des Intellektes sind Hindernisse, zur Geistesgegenwart vorzutreten und halten den Menschen von seinem Freiheitsbewusstsein fern, das nur in der Geistesgegenwart entstehen kann. In der Geistesgegenwart sind wir erst im Kraftzentrum  aller Vorstellungsbildungen, die Wirklichkeit erzeugen. Eine evidenzbasierte Ästhetik zeigt miterlebbar auf, dass wir an der Entstehung der Wirklichkeit mitschöpfend beteiligt sind. (vgl. Uli Bendner, Die Kunst als Heilerin aller Gebrechen, ein erkenntniskünstlerischer Therapieansatz für den freiheitwürdigen Gegenwartsmenschen, Ottersberg 1988). Ohne die aktive Teilhabe an der Wirklichkeitsbildung entwickeln wir ein Denken, das zerstört, wie wir es gegenwärtig hinreichend beobachten können.

Denn das Denken ohne willentliche Orientierung am Geist, ohne Geistbewusstsein und dazu gehörige Erkenntniswissenschaft, sinkt zunächst auf die materielle Ebene der sinnlich zugänglichen Welt (Materialismus) und verliert sich dann ins Untersinnliche,   das er durch Theoriebildung zur Erklärung der Welt heran zieht, wie z.B. den Atomismus. Er findet dann nur Zusammenhänge von Naturgesetzen, in denen zwingende Kausalitäten herrschen.  Zwingend erleben wir sie, da in ihnen der gesetzmäßige Zusammenhang von Ursache und Wirkung  waltet. Sie sind vom lebendigen Geist verlassene Wirkmechanismen. Geistig-Wesenhaftes hat die Natur ursprünglich hervorgebracht und als Wirkmechanismen zurückgelassen. In der jetzigen Stufe der Evolution tritt das Geistig-Wesenhafte durch das Gegenwartsbewusstsein in individueller Form als Innenereignis des individuellen Menschen auf. Wir werden schöpferisch.

In dem Wirkmechanismus der Natur findet sich kein Moment der Freiheit, in dem das Ich zur selbstbewussten Ursache für sein Handeln werden kann. Er scheint immer von Naturgesetzen getrieben und selbst im Freiheitswesen der Liebe beginnt er davon zu sprechen, dass „die Chemie stimmt“. Die Folge ist, dass der Mensch sich als „höheres Tier“ ansieht – höher, da er anders als die anderen Tiere, denkend einzusehen glaubt, ein Tier zu sein, das der Kausalität der Naturgesetze unterworfen ist, das von „außen“, vorbewusst gesteuert, fremdbestimmt werden kann und soll. Hier ist der Einschlag der Macht möglich, die sich anmaßt, dass wenige die Vielen beherrschen oder führen müssten.

Denken wir Freiheit als Illusion, als etwas, das es nicht gibt, da es den Geist nicht gibt, der Grundlage eines freien, in sich selbst begründeten Wesens ist, findet sich der Mensch in  unfreier, alternativlos von Notwendigkeiten durchwirkten sozialen Lebensform.

Innermenschlich führt dieses Denken ohne aktuellen Geistbezug zu Zwangsgedanken, denn Kausalitäten sind zwingend, zwischenmenschlich zu ihn zwingenden Gesetzen und im Verhältnis zur Natur zu Zerstörung, da er sie beherrschen möchte.

Ein die Gegenwart nicht erreichendes Denkbewusstsein, ein Bewusstsein ohne Vergegenwärtigung des Geistes, ist ein Denken, das nur Geistloses, sinnlich-materiell Erscheinendes erfassen kann. Auch das Lebendige und Seelisch-Eigenschaftliche wird dann zunehmend materiell gedacht. Das Materielle wird als Totes, rein Physisches gesehen, wie z.B. als fleischproduzierendes Tier ohne Seele. Das Handeln aus dem Denken des Toten tötet selbst. So kann Papst Franziskus aussprechen, dass diese Wirtschaft (die diesem geistlosen Denken folgt) tötet!

 

Verschwörung gegen die Gegenwartsfähigkeit des Menschen

Wird nun das denkende Bewusstsein, das die Gegenwart des Geistes nicht erreicht, mit Theorien durchzogen, die den Menschen zu einem geistlosen Wesen in einer ebenso geistlosen Welt machen, haben wir es mit einer Theorie gegen den Geist zu tun. Da liegt der Grund der weltweiten Verschwörung gegen den freien Menschen und dem Geistig-Göttlichen in ihm.

Nicht Naturwissenschaft, sondern materialistische Naturwissenschaft, nicht Darwin, sondern der materialistische Darwinismus sind Verschwörungstheorien gegen den Geist im Menschen.

Fortgesetzt in die Medizintheorie hinein führt dies zu einer Gesundheitsdiktatur, in der von Machthabern vorgeschrieben werden möchte, wie der Mensch seine individuelle Gesundheit (an wirtschaftliche Interessen) verliert. Denn Gesundheit ist immer individuell, individuell aber ist der Mensch nur in seiner Freiheit. Deshalb ist das Ringen um  Gesundheit und  Freiheit untrennbar miteinander verschmolzen.

In das Wirtschaftsleben hinein gedacht, finden wir kränkende Marktgesetze, in denen der materialistisch Stärkere den Schwächeren verdrängt (Sozialdarwinismus) und das Optimum für den Menschen mit Maximierung des Profites gegen Mensch und Natur vertauscht wird. Da dies untereinander abgesprochen und in Schulen und Universitäten indoktriniert wird, die Medien unser vorgegenwärtiges, halb schlafendes Bewusstsein penetrant und permanent mit Inhalten des Materialismus füllen, müssen wir hier von einer Verschwörung sprechen, die so verbreitet ist, dass sie kaum mehr wahrgenommen wird. Diese Verschwörung durchzieht alles, oft selbst das eigene Fühlen und Handeln.

 

Die Coronakrise zeigt sich als Bewusstseinskrise

Die gegenwärtige Krise, die als Coronakrise umschrieben wird und eine Bewusstseinskrise ist, zeigt sich z.B. auch darin, dass innerhalb einer beschleunigten Impfstoffentwicklung Menschenversuche durchgeführt werden. Sie stellt uns aber auch durch die verbreiteten Todes- und Existenzängste auf die Schwelle zu anderen Bewusstseinsdimensionen diesseits des Materialismus. Deshalb beinhaltet die Möglichkeit, die weltweite Verschwörung des Materialismus samt seiner käuflich gewordenen Wissenschaft (vgl. z.B. Prof. Christian Kreiß, „Die gekaufte Wissenschaft“) und Politik zu durchschauen und die an die Schwelle angrenzende Bewusstseinssphäre des Geistesgegenwärtigen zugänglich zu machen. Immer mehr Menschen erwachen zunehmend und suchen einen Weg, dies auszudrücken..

Die Selbsteinweihung in die Begegnung mit dem Geistig-Göttlichen durch das bewusste Vorschreiten in die Gegenwart ist zugleich die Auflösung des Eingebundenseins in die Theorien der Verschwörung gegen den Geist und damit gegen unser eigenes inneres Wesen und das seinstiftende Wesen der Welt.

 

Den Kraftbegriff der „Verschwörungstheorie“, der von Seiten der CIA im Zusammenhang der Ermordung von John F. Kennedy als politisches Mittel eingeführt wurde, so exzessiv auf alle Sichtweisen anzuwenden, die von einer machtvoll und indoktrinatorisch vorgesetzten Einheitsmeinung abweichen, wie es in der sog. Coronakrise getan wird, ist ein schnöder Trick derer, die sich selbst gegen das freie geistige Wesen des Menschen verschworen haben. Ein für den gegenwartsfähigen Menschen leicht durchschaubarer Ablenkungsversuch von der angstschürenden Indoktrination der tatsächlichen Verschwörer.

Dass es eine Vielzahl höchst merkwürdiger, teils versponnener Theorien gibt, die versuchen, eine komplexe Thematik auf etwas einfach Klingendes zurückführen, das oft jenseits des Menschen in einer ihm ausgelagerten Welt liegt, ist nicht von der Hand zu weisen. Diese würden sich aber bald auflösen, nachdem die Erkenntnis vom Geist im Menschen und in der Welt das Bildungswesen begründen dürften. Das ist die einzige Mögichkeit, Verschwörungstheorien zu durchschauen, auch die der mächtigsten, den naturwissenschaftlichen Materialismus.

 

Hochmut und Demut als Zentralfragen der Ästhetik

Es ist unwahrscheinlich, ob alle Beteiligten sich ihrer Teilhabe an der Verschwörung gegen den freiheitsfähigen und damit geistgetragenen Menschen bewusst sind. Es ist davon auszugehen, dass das erdweite materialistische Denksystem sich selbst so verschleiert, dass eine Unzahl ihrer Protagonisten selbst glauben, was sie vertreten. Die Angst, den Glauben des Materialismus zu verlassen, als Mensch ein höheres Tier zu sein, scheint so groß, dass mit aller Macht daran festgehalten wird.

Eine spirituell begründete Psychologie –und als Wissenschaft der menschlichen Seele muss sie eine Geisteswissenschaft sein – sieht in der Denkweise, der Mensch sei ein höheres Tier, einen oft unbewussten Hochmut der Verfechter dieser Meinung. Unbewusst ist ein Vertreter dieser Meinung – von wirklicher Erkenntnis im Unterschied zu einer Meinung, lässt sich hier nicht sprechen – lieber das höchste Wesen im Tierreich, als ein „unteres“,  nicht so hoch entwickeltes Wesen innerhalb der geistigen Hierarchien. Ein Erkennen höherer geistiger Wesen, das mit der Vergegenwärtigung des eigenen geistigen Wesens in der Geistesgegenwart beginnt, fordert Demut vor dem Höheren. So stehen sich Demut und Hochmut in dieser entscheidenden Frage gegenüber dem Wesen des Menschen hier in weltanschaulicher Dimension gegenüber.

 

Demut als Weg aus der Krise

Die Übung der Demut vor dem in uns sich vergegenwärtigenden Geist in der Geistesgegenwart, ist der Anfang des Weges aus der momentanen Menschheitskrise.

Dieser Anfang ist schön, denn in der Geistesgegenwart durchdringen sich universell Geistiges und individuell Menschliches zu einer in sich ruhenden Vollständigkeit, was das Wesen der Schönheit ist.  Zugleich ist die Schönheit alles Schrecklichen Anfang, wie uns Rilke in den Duineser Elegien unterweist.

Es bleibt also spannend und diese Auseinandersetzung muss also fortgesetzt werden.

 

In der Atelierarbeit üben wir fortwährend die Intuitionsfähigkeit der Geistesgegenwart durch die bildnerischen Heilprozesse.